Nach sechs Jahrzehnten im Familienunternehmen Werbeproduktur Simons in Wiehl tritt die dritte Generation mit Alfred Simons kürzer. Mit 78 Jahren ist es nun an der Zeit, den Ruhestand anzutesten und auf Teilzeit umzustellen.
Stellt Euch vor, Ihr schreibt einen Text. Beim Druck auf die Taste „e“ zeigt Windows plötzlich eine Fehlermeldung: „Sie haben die maximal verfügbare Menge dieses Buchstabens verwendet. Bitte löschen Sie zunächst alte Texte, um diesen Buchstaben weiterhin verwenden zu können.“
Unvorstellbar? In der Zeit des Buchdrucks, als Druckformen noch Buchstabe für Buchstabe zusammengesetzt wurden, war das ein alltägliches Problem. Ein Setzkasten enthielt eine bestimmte Menge an Buchstaben einer Schriftart in einer Schriftgröße. Wenn diese Menge erschöpft war, musste erst ein anderer Text wieder abgelegt werden. Für das Setzen und Ablegen war der Schriftsetzer zuständig.
Diesen Beruf lernte Alfred Simons bis 1957 und legte 1965 die Meisterprüfung ab. Schon sehr lange werden keine Schriftsetzer mehr ausgebildet. Dieser Beruf ist kennzeichnend für die rasante technische Entwicklung, die kurze Zeit später in der Branche einsetzte: vom Schriftsetzer über den Maschinensetzer und Fotosetzer bis hin zum heutigen Mediengestalter. So waren die vergangenen sechs Jahrzehnte stets vom Wandel gekennzeichnet. Der Buchdruck verschwand zugunsten des Offsetdrucks, der wiederum heute in Teilen vom Digitaldruck ersetzt wird.
Der Grundstein für die heutige Werbeproduktur Simons wurde mit dem Umzug in die Wiesenstraße gelegt. Hier ist nicht nur die umfassende Marketing- und Strategieberatung möglich, neben den Druckprodukten aus Papier können hier auch werbetechnische Produkte wie Schilder, Leuchtwerbung und Fahrzeugbeklebungen gestaltet und angefertigt werden. So kann für fast jede Aufgabe der Werbung eine Lösung angeboten werden.
Das Unternehmen hat Alfred Simons bereits 2007 übergeben. In vierter Generation führt Marcus Simons heute die Geschäfte: „Ich bin immer noch beeindruckt, wie leicht es meinen Vater fiel, die Unternehmerrolle abzugeben. Trotzdem hat das Engagement nie nachgelassen. Vielen Dank!“